2007-02-08

Düstere Szenarien

Uno schlägt Alarm - Klima-Apokalypse naht
Ein Hitzeschub von bis zu 6.4 Grad, die Meere überfluten weite Teile der Küsten, Inseln verschwinden, Dürren raffen Tausende Menschen dahin: Der neue Weltklimareport der Uno zeichnet düstere Zukunftsszenarien. Nur eine CO2-Vollbremsung kann das Schlimmste noch verhindern.
Düstere Szenarien bei Klima-Beratungen in Paris
Überschattet von düsteren Klima-Vorhersagen beraten in Paris fast 500 Forscher und Regierungsexperten im Auftrag der Vereinten Nationen über die Gefahren der Erderwärmung. Der so genannte Zwischenstaatliche Ausschuss zum Klimawandel (Intergovernmental Panel on Climate Change - IPCC) soll bis Freitag den Wissensstand zur Klimaveränderung als Basis für Gegenmaßnahmen der Politik zusammenfassen. Laut der britischen Zeitung "The Independent" wird die Bilanz der Experten dabei deutlich dramatischer ausfallen als erwartet.

So und ähnlich liest man es in der Presse: Weltuntergangsstimmung! Wer erinnert sich nicht an den Borkenkäfer, den sauren Regen und das dadurch verursachte Waldsterben? Gilt es diesmal nun wirklich ernst?

Im Rahmen des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) tagten am 2. Februar 2007 in Paris fast 500 Forscher. Sie verabschiedeten im Anschluss an die Konferenz den vierten Bericht des IPCC zur Klimaveränderung. Genauer gesagt handelt es sich um den Assessment Report 4, Summary for Policy Makers. Die Medien gehen fälschlicherweise davon aus, dass es sich bei dem Bericht um die Schlussfolgerungen des IPCC Working Group I Contribution to the IPP Fourth Assessment Report: Climate Change 2007: The Physical Science Base handelt. Das ist nicht der Fall.

Komischerweise wird der aktuelle wissenschaftliche Bericht für weitere 3 Monate unter Verschluss gehalten, um nachträgliche Änderungen zu ermöglichen. In den Statuten des IPCC ist dazu zu lesen: Nach der Annahme durch die Arbeitsgruppe oder das Panel dürfen, ausser orthografischen Korrekturen, nur Änderungen gemacht werden, um die Übereinstimmung mit dem Summary for Policymakers oder dem Übersichtskapitel sicher zu stellen! Das bedeutet, dass die Möglichkeit vorgesehen ist, das wissenschaftliche Dokument nachträglich den eventuellen politischen Gegebenheiten anzupassen.

Trotz der Geheimhaltung der wissenschaftlichen Dokumente sind hier Kopien verfügbar. Es wird also möglich sein, die nachträglichen Anpassungen an die politischen Beschlüsse zu verfolgen.

Zum Nachdenken:

  • An der IPCC Paris waren es 500, an der Weltklimakonferenz in Nairobi im November 2006 waren es 6000 Teilnehmer (es sind sicher auch einige mit Lebensgefährten angereist, so was lässt man sich ja nicht entgehen).

  • Bei einer Flugstrecke von 2000 km stösst eine Boeing 747 30'000 kg CO2 aus, das sind durchschnittlich 1'500 kg pro 100 km oder 102 kg pro Passagier für 2000 km (bei 300 Passagieren)

  • Aus einem Liter Kerosin entstehen rund 1'200 Liter Wasserdampf (Wasserdampf ist wesentlich stärker für den Treibhauseffekt verantwortlich als CO2)

  • Stickoxyde aus den Triebwerken (Lufthansa 1997: 38'700 Tonnen) erzeugen bei Start und Landung bodennahes Ozon.

  • Mit über 2 Millionen Tonnen Kohlendioxid pro Jahr ist der Luftverkehr des Flughafens Hamburg-Fuhlsbüttel der bedeutendste Kohlendioxid-Erzeuger. Die CO2-Emissionen des von Hamburg ausgehenden Luftverkehrs sind höher als die Emissionen des gesamten Hamburger Autoverkehrs oder der gesamten Hamburger Industrie!
    http://www.fluglaerm.de/hamburg/klima.htm#Jumbo

Mehr zu Wissenschaft und Politik rund um das Klima: junkscience.com