2007-03-20

Geldanlage

Sollte sich die Schweiz nicht noch einmal gründlich überlegen, ob sie das Geld ihrer Bürger in die EU investieren will? Es gäbe in der Schweiz noch so viele Aufgabe, für die man das Geld sinnvoller einsetzen könnte als für neue Gesetze und Verordnungen die im Wesentlichen alte Gesetze und Verordnungen ersetzen, mit Variationen. Wie zum Beispiel die Rückruffristen für Haustürverkäufe.
Mehr Geld für die anstehenden Probleme mit Ausbildung, Gesundheitskosten und Altersversorgung statt Subventionierung von Olivenanbau oder Weideflächen in den Alpen.
Das Budget der EU wird in diesem Jahr auf 140 Milliarden Euro anschwellen. Wo verschwinden diese Unsummen?
Dies wird das dreizehnte aufeinander folgende Jahr sein, in dem der Europäische Rechnungshof (ERH) dem EU-Budget seine Genehmigung verweigert. Wieder einmal lesen wir die vertraute Liste von Beschwerden: Mehrfachverbuchungen, getürkte Rechnungen, Unstimmigkeiten zwischen Agrarsubventionen und dem, was man auf Satellitenfotos sieht, kriminelle Absprachen zwischen Behörden und Betrügern in manchen Staaten. Wieder einmal werden die ERH-Prüfer vermelden, dass sich fast neunzig Prozent des Gemeinschaftsbudgets nicht zuverlässig zuordnen lassen. Und wieder einmal wird ihr Bericht mit kollektivem Achselzucken zur Kenntnis genommen werden.
Spiegel