2005-12-09

Hexenjagd

Die Firma Weyco in Michigan hat anfang 2005 Schlagzeilen gemacht, als ihr Geschäftsführer öffentlich bekannt gab, dass Raucher grundsätzlich nicht mehr eingestellt oder sogar gefeuert werden, selbst wenn sie nur privat rauchen. Urspünglich gab er die höheren Krankheitskosten als Begründung an, gestand aber in einem Interview, dass er nicht weiss, wie hoch die Mehrkosten sind.
Überraschende Atemtests stellen sicher, dass nicht trotzdem heimlich zu Hause geraucht wurde. Für den Präsidenten von Weyco ist das aber noch nicht genügend. Wie er in einem Interview erklärte, wird eine "Busse" von 1000$ fällig, wenn der Ehepartner des Mitarbeiters beim Rauchen (auch zu Hause) ertappt wird. In den USA sind auch regelmässige Urintests durch Unternehmen möglich, wodurch (theoretisch) auch ein Passivraucher überführt werden könnte.

Gesundheitswahn

"Healthism in America has sought to make longevity the principle measure of a good life. To be a survivor is to acquire moral distinction. But another view, a dandy's perhaps, would say that living, as distinct from surviving, acquires its value from risks and sacrifices that tend to shorten life and hasten dying."
Richard Klein

Aus The Agitator

WHO - unbegrenzte Mittel

Ein Blick in das Budget der WHO für die Tobacco Free Initiative für die Jahre 2000-2008 ist wie der Blick in einen bodenlosen Abgrund. Jahr für Jahr sind 10-15 Mia$ eingesetzt, insgesamt 100 Mia$. Über 32% davon sind für administrative Aufgaben (Secretariat functions for the WHO Framework Convention on Tobacco Control) vorgesehen.

Und ich dachte immer, die WHO hätte die noble Aufgabe, sich der Armen dieser Welt anzunehmen, die sich nicht selbst verteidigen können, weil sie weder das Wissen noch die Mittel dazu haben.

Woher kommt dieses Geld?
Ein grosser Teil kommt von den der WHO angeschlossenen Staaten. Ein weiterer grosser Teil kommt von Pharma-Konzernen, die ein geschäftliches Interesse daran haben, den Fuss in der Tür zu behalten. Das bedenkliche daran ist, dass damit Interessenkonflikte vorprogrammiert sind und eine Einflussnahme von Big Pharma auf die Politik der WHO nicht auzuschliessen - oder bereits Tatsache - ist.

Eine ehemalige Mitarbeiterin der WHO hat diese Einflussnahme am Beispiel der Blutdruckbehandlung aufgedeckt. Big Pharma bedient sich dabei, wie Big Tobacco, der Dienste von Beratern, Konferenzsprechern oder Empfängern von Stipendien, die unter ihrem eigenen Namen auftreten.

Vergessen wir dabei nicht, dass auch die E.U. sowie alle Mitgliedstaaten enorme Beträge investieren, ohne dass die Wissenschaft nur einen einzigen Schritt weiterkommt, denn dieses Geld wird weder in die medizinische Forschung noch in die Heilung investiert. Dabei leiden ja auch absolute Nichtraucher an den selben Krankheiten wie Raucher und könnten ebenso profitieren.

2005-12-04

WHO stellt keine Raucher ein

In einer Pressemitteilung gibt die WHO bekannt, dass sie ab 1. Dezember keine Raucher mehr einstellt. Wer beim Einstellungsgespräch zugibt, privat zu rauchen, wird ohne weitere Diskussion von weiteren Verhandlungen ausgeschlossen.
In einer Broschüre der Who zu ihrer Verfassung von 1948 ist zu lesen:
“[t]he enjoyment of the highest attainable standard of health is one of the fundamental rights of every human being”. It defines health as “a state of complete physical, mental and social well-being and not merely the absence of disease or infirmity” and prohibits discrimination in its enjoyment.
Gesundheit wird also als Zustand des absoluten physischen, geistigen und sozialen Wohlbefindens, nicht nur als die Abwesenheit von Krankheit und Gebrechen definiert. Die Verfassung untersagt jegliche Diskriminierung in diesem Zusammenhang.

Raucher scheinen hier ausgenommen zu sein.

Es dürfte nicht mehr lange dauern, bis auch andere Randgruppen auf die selbe Art und Weise ausgeschlossen werden, wenn die WHO ihre Anstellungspraxis mit ihren Prinzipien in Einklang bringen will (WHO needs to align its own employment practices with its principles).
Mehr dazu.

Die Ausrottung von Übergewicht und AIDS stehen ebenfalls auf der Liste der "Prinzipien" der WHO. Beide "Krankheiten" sind ebenfalls weitgehend durch individuelles Verhalten beeinflussbar. Bald werden sicher auch Übergewichtige, Singles (promiskuitiver Lebensstil), nicht beschnittene Männer (Studien sollen gezeigt haben, dass Beschneidung das AIDS-Risiko reduziert) und Homosexuelle dieselbe Diskriminierung erfahren.

Die WHO zeigt uns, wie wir den Zustand absoluten geistigen und sozialen Wohlbefindens erreichen können. Wann wird sich der Vatikan gegen diesen unlauteren Wettbewerb wehren?