2007-02-27

Vaterinstinkt

"Wir Menschen brauchen jemand, der über uns wacht. Fünfundneunzig Prozent der Weltbevölkerung muss man vorgeben, was sie zu tun und wie sie sich zu verhalten hat."
Arnold Schwarzenegger, Governor of California, 1990

Das setzt natürlich voraus dass diejenigen, die die Vorgabe machen, wissen was zu tun und zu lassen ist. Sie können sich also nicht unter den 95% befinden. Daraus muss man folgern, dass Regierungen von genau diesen restlichen 5% besetzt sein müssten.
Die Frage stellt sich, durch welches Ausleseverfahren sie als überdurchschnittlich intelligent identifiziert und in die Regierungen gewählt wurden. Zum Beispiel Arnold Schwarzenegger.

Wie wäre es mit einer Umkehrung: "Fünf Prozent der Weltbevölkerung (nämlich die Politiker) glauben, den restlichen 95% sagen zu müssen, was zu tun und zu lassen ist."?

2007-02-10

Apokalypse jetzt

"Niemand zweifelt mehr ernsthaft daran, dass sich unser Klima verändert. Die globale Erwärmung ist eine schon heute spürbare Katastrophe für unser Land und für die ganze Welt. Die Dürre treibt in Afrika Millionen von Menschen in die Flucht, und auch in unseren Alpen nehmen Erdrutsche und Überschwemmungen zu. Wenn es so weitergeht, werden ganze Städte im Meer versinken und viele Tier- und Pflanzenarten verschwinden."
So Bundesrat Moritz Leuenberger in der Einleitung zur Website des Eidg. Departementes für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation UVEK.

Der obige Kommentare klingt als käme Leuenberger gerade ganz begeistert aus der Premiere des Films "An Inconvenient Truth" vom Al Gore. Er verwechselt dabei aber Fiction mit Science. ein für einen Politiker fataler Fehler.

In Anbetracht der drohenden Katastrophe und um zu verhindern, dass die Schweiz im Meer versinken wird, hat der Bundesrat neue Massnahmen beschlossen, u.a.:
  • eine Steuer von 35 Franken pro Tonne CO2-Ausstoss für Brennstoffe (zum Beispiel Heizöl und Gas). Diese Steuer wird aktuell dem Parlament unterbreitet.
  • der Klimarappen, der von der Treibstoffwirtschaft auf Benzin und Diesel erhoben wird. Diese Massnahme wurde am 1. Oktober 2005 eingeführt und ist vorläufig bis 2007 in Kraft.
Es sieht also so aus, dass wir die gewaltigen Prozesse, denen unser Planet im Weltall unterworfen ist, mit einer kleinen Abgabe auf Treib- und Brennstoffe in unserem Sinne beeinflussen könnten.

Darf man als Bundesrat so naiv sein, oder stehen da ganze andere Motive dahinter? Eine Art Hyperaktivität; ein unerklärlicher Zwang, etwas zu tun. Hat der Bundesrat keine Experten zur Hand, die ihn kompetent beraten können? Oder wurden die Experten zum Vornherein auf Grund ihrer Überzeugung selektioniert?

2007-02-08

Düstere Szenarien

Uno schlägt Alarm - Klima-Apokalypse naht
Ein Hitzeschub von bis zu 6.4 Grad, die Meere überfluten weite Teile der Küsten, Inseln verschwinden, Dürren raffen Tausende Menschen dahin: Der neue Weltklimareport der Uno zeichnet düstere Zukunftsszenarien. Nur eine CO2-Vollbremsung kann das Schlimmste noch verhindern.
Düstere Szenarien bei Klima-Beratungen in Paris
Überschattet von düsteren Klima-Vorhersagen beraten in Paris fast 500 Forscher und Regierungsexperten im Auftrag der Vereinten Nationen über die Gefahren der Erderwärmung. Der so genannte Zwischenstaatliche Ausschuss zum Klimawandel (Intergovernmental Panel on Climate Change - IPCC) soll bis Freitag den Wissensstand zur Klimaveränderung als Basis für Gegenmaßnahmen der Politik zusammenfassen. Laut der britischen Zeitung "The Independent" wird die Bilanz der Experten dabei deutlich dramatischer ausfallen als erwartet.

So und ähnlich liest man es in der Presse: Weltuntergangsstimmung! Wer erinnert sich nicht an den Borkenkäfer, den sauren Regen und das dadurch verursachte Waldsterben? Gilt es diesmal nun wirklich ernst?

Im Rahmen des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) tagten am 2. Februar 2007 in Paris fast 500 Forscher. Sie verabschiedeten im Anschluss an die Konferenz den vierten Bericht des IPCC zur Klimaveränderung. Genauer gesagt handelt es sich um den Assessment Report 4, Summary for Policy Makers. Die Medien gehen fälschlicherweise davon aus, dass es sich bei dem Bericht um die Schlussfolgerungen des IPCC Working Group I Contribution to the IPP Fourth Assessment Report: Climate Change 2007: The Physical Science Base handelt. Das ist nicht der Fall.

Komischerweise wird der aktuelle wissenschaftliche Bericht für weitere 3 Monate unter Verschluss gehalten, um nachträgliche Änderungen zu ermöglichen. In den Statuten des IPCC ist dazu zu lesen: Nach der Annahme durch die Arbeitsgruppe oder das Panel dürfen, ausser orthografischen Korrekturen, nur Änderungen gemacht werden, um die Übereinstimmung mit dem Summary for Policymakers oder dem Übersichtskapitel sicher zu stellen! Das bedeutet, dass die Möglichkeit vorgesehen ist, das wissenschaftliche Dokument nachträglich den eventuellen politischen Gegebenheiten anzupassen.

Trotz der Geheimhaltung der wissenschaftlichen Dokumente sind hier Kopien verfügbar. Es wird also möglich sein, die nachträglichen Anpassungen an die politischen Beschlüsse zu verfolgen.

Zum Nachdenken:

  • An der IPCC Paris waren es 500, an der Weltklimakonferenz in Nairobi im November 2006 waren es 6000 Teilnehmer (es sind sicher auch einige mit Lebensgefährten angereist, so was lässt man sich ja nicht entgehen).

  • Bei einer Flugstrecke von 2000 km stösst eine Boeing 747 30'000 kg CO2 aus, das sind durchschnittlich 1'500 kg pro 100 km oder 102 kg pro Passagier für 2000 km (bei 300 Passagieren)

  • Aus einem Liter Kerosin entstehen rund 1'200 Liter Wasserdampf (Wasserdampf ist wesentlich stärker für den Treibhauseffekt verantwortlich als CO2)

  • Stickoxyde aus den Triebwerken (Lufthansa 1997: 38'700 Tonnen) erzeugen bei Start und Landung bodennahes Ozon.

  • Mit über 2 Millionen Tonnen Kohlendioxid pro Jahr ist der Luftverkehr des Flughafens Hamburg-Fuhlsbüttel der bedeutendste Kohlendioxid-Erzeuger. Die CO2-Emissionen des von Hamburg ausgehenden Luftverkehrs sind höher als die Emissionen des gesamten Hamburger Autoverkehrs oder der gesamten Hamburger Industrie!
    http://www.fluglaerm.de/hamburg/klima.htm#Jumbo

Mehr zu Wissenschaft und Politik rund um das Klima: junkscience.com

Vater Staat, behüte mich ...

In der 'Volksrepublik' New York soll ein Gesetzesentwurf eingebracht werden, der es verbietet, mit einem Handy, MP3-Player oder iPod am Ohr die Strasse überqueren.
A state senator from Brooklyn said on Tuesday he plans to introduce legislation that would ban people from using an MP3 player, cell phone, Blackberry or any other electronic device while crossing the street in either New York City or Buffalo.
NewsChannel 4 reported that Sen. Carl Kruger is proposing the ban in response to two recent pedestrian deaths in his district, including a 23-year-old man who was struck and killed last month while listening to his iPod on Avenue T and East 71st Street In Bergen Beach.

Nächstens kommen wohl obligatorische Schutzhelme für Fussgänger. Und wenn wir schon dabei sind: auch Zeitunglesen beim Gehen muss verboten werden, man könnte leicht mit einen anderen Passanten kollidieren oder ungewollt zu nahe an den Strassenrand geraten.

Ich erinnere mich noch an meine Jugendzeit, wie oft ist es mir doch passiert, gegen einen Laternenpfahl zu laufen, weil ich in Gedanken versunken war oder irgendwo anders hingeschaut habe. Heute wäre vermutlich der Versuch lohnend, die Behörden auf Schadensersatz zu verklagen, weil sie ein nicht ausreichend signalisiertes Hindernis auf dem Gehweg errichtet haben.

2007-02-07

Wissenschaftliche Methoden in einer Idiokratie

Wissenschaftliche Methode (evidenz-basiert) im Vergleich zu pseudowissenschaftlicher Methode (zweck-basiert)


Quelle: http://alfin2100.blogspot.com/2007/02/scientific-method-in-idiocracy.html

Definition: Idiokratie = Politische oder soziale Einflussnahme aufgrund abstrakter Ideen.